Das Verlangen der vielen Stimmen | Rückblick auf die erste und Ausblick auf die zweite Veranstaltung

Am 12.10.25 Initiiert von Xueqing & Yiran

Beim ersten Workshop letzte Woche ist etwas ganz Eigenartiges passiert – und ich danke euch allen, dass ihr gemeinsam einige meiner ziemlich seltsamen Ideen ausprobiert habt.

Ich bin sicher, viele von euch hatten später zu Hause noch diese drei Silben im Kopf: „ē, ē, ē.“
Das war unser letztes Improvisationselement: Nachdem wir verschiedene „Gänse-Stimmen“ gesammelt hatten – die „Operngans“, die „lachende Gans“, die „Dialekt-Gans“, die „tanzende Gans“ und sogar die „kotzende Gans“ – machten wir daraus eine gemeinsame Klang- und Körperimprovisation, in der alle rhythmisch „ē, ē, ē“ riefen.

Zuvor hatten wir mit kollektiven Tierlauten experimentiert: Vogelrufe, Wolfsgeheul, Kuhlaute, Zischgeräusche von Schlangen, Truthahn-Gurgeln – die Beweisfotos sprechen für sich.

Gemeinsam etwas scheinbar Sinnloses zu tun, war unglaublich befreiend und lustig.
Aber es zeigte auch: Ein kollektiver, unangeleiteter Klang ist gar nicht so einfach – er braucht Atem, Präsenz und gegenseitige Wahrnehmung.

Und offenbar lieben wir alle kleine Dramen auf der Bühne:
Egal, welche Aufgabe wir hatten, am Ende entstand fast immer eine Szene mit einer „zerstrittenen Familie“ – oder einer „glücklichen Familie“.

Zweiter Workshop – Fokus auf Stimme

Im zweiten Workshop werde ich den Schwerpunkt stärker auf die Stimme selbst legen:
Wir befassen uns mit Emotionen in der menschlichen Stimme und ihren unvorhersehbaren Wirkungen in der Gruppe.
Unser Material wird diesmal aus Interjektionen (also spontanen Lauten, z. B. „ah“, „oh“, „ha“) und kurzen Textfragmenten bestehen, mit denen wir Formen des Sprechchors (Sprechchor / Sprechensemble) ausprobieren.

Außerdem wird ein neuer Gegenstand ins Spiel kommen: der Fächer.

Von fächern zu aufhetzen – welche Assoziationen kommen dir dabei?